• By Anton Steinsdorfer
  • 30. Oktober 2014
  • News

„Sie müssen unsere Anforderungen natürlich an die Unterlieferanten weiterreichen!“ sagen die OEM´s der Automobilindustrie zu ihren Lieferanten.

Wenn das nur so einfach wäre! Obwohl die Lieferanten und deren Unterlieferanten in den allermeisten Fällen nach DIN EN ISO 9001/2008 und ISO/TS 16949 zertifiziert sind, haben noch lange nicht alle die Kundenanforderungen erfüllt, die sie bei der Auftragsvergabe unterschrieben haben.

Gerade im Bereich der Qualifizierung von Messsystemen finden sich immer noch Vorgehensweisen aus „alten Zeiten“. So empfiehlt der VDA in seinen Richtlinien als Analysemethode das Verfahren nach ANOVA (Varianzanalyse), weil dieses zusätzliche Informationen über das Messsystem liefert. Die OEM´s übernehmen in der Regel die Leitlinien des VDA-Bandes direkt oder ergänzen diese in geringem Umfang. In der Anwendung bei den Lieferanten fand SixSigmaPraxis in 2014 bei mehr als 93 % der Lieferantenaudits Berechnungen nach der längst überholten Mittelwert-Range-Methode. Diese Messsystemanalysen (MSA´s) werden zum Teil mit Excel-Tools oder diversen zum Teil kostenlosen Downloads aus dem Internet durchgeführt. Da aber hier in vielen Fällen das notwendige Hintergrundwissen fehlt werden schon bei der Auswahl der Stichproben für die MSA gravierende Fehler gemacht die zwangsläufig zu einem unzureichenden Ergebnis der Analyse führen. Dies wiederum führt dazu, dass der tier one das Qualifizierungsverfahren ablehnt und eine neue Qualifizierung nach ANOVA mit anforderungsgerechter Durchführung (Analysesoftware) fordert. Zudem greift bei nicht normgerechter Durchführung der MSA das Produkthaftungsgesetz, welches eine korrekte Vorgehensweise in der ISO/TS 16949 festlegt.

In mehreren Gesprächen mit den Autobauern hat SixSigmaPraxis GmbH erfahren, dass die OEM´s in 2015 die MSA verstärkt vorantreiben werden. So wird man den Einfluss der Kalibrierunsicherheit des Messmittels, Temperatur und Ausdehnungskoeffizient (Messmittel und Prüfling), Drift und Shift sowie weitere produkt- und messspezifische Parameter und Eigenheiten in der Berechnung der Kenngrößen für die Bewertung der Messsysteme berücksichtigen müssen. All diese Unsicherheiten die beim Messen auftreten können werden zu einer Gesamtmessunsicherheit aufaddiert! Dabei ist die Fragenstellung: „Wie sicher ist die Entscheidung „gut“ oder „schlecht“ speziell an den Spezifikationsgrenzen?“

Man kann sich durchaus vorstellen, dass hier gerade bei Präzisionsteilen bzw. ohnehin engen Prozessfenstern diese weiterhin noch enger eingeschränkt werden. So wird sich mancher Lieferant bei der Bewertung der Machbarkeit unter den aktuellen Prozessbedingungen nicht mehr in der Lage sehen, einen „Null-Fehler-Prozess“ durchzuführen. Umso mehr, wenn dieser Prozess sich im Bereich einer Langzeitfähigkeit von Cpk 1,33 bewegt. Ehe man sich versieht hat man die Minimalanforderungen des Kunden verfehlt. Und die Anforderungen werden immer höher!

Wie kann man den Anforderungen gerecht werden?

Die Unternehmensberatung SixSigmaPraxis steht sowohl mit den führenden OEM´s als auch mit verschiedenen tier one´s und den Markführern von Statistiksoftware in engem Kontakt und kann dadurch bei den Lieferanten sehr gezielt die gestellten Herausforderungen bewerten und Korrekturmaßnahmen Anforderungsgerecht umsetzen. Die Master Black Belts von SixSigmaPraxis schulen Ihre Mitarbeiter als Trainer in Theorie und Praxis, begleiten Sie bei der Umsetzung als Coach vor Ort (training on the job) und führen Projektarbeiten im Kundenauftrag durch.